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Die Selbstständigkeit als Texter/-in

Textreich-Borken Pia Steinberg Selbstständig Texter Texterin im Feld mit Buch

„Wow das ist ja eine klasse Idee!“

Der Begriff „Texter“ ist nicht nur irgendein Beruf, es ist eine Leidenschaft, welche nicht durch den reinen Einsatz von Wasser droht wie ein Feuer zu ersticken.

In die Welt der mit Vorurteil behafteten Blicke begibt man sich, sobald man einen Weg einschlägt, welcher nicht der Norm entspricht. Was genau die Norm ist, habe ich persönlich noch nicht in Erfahrung bringen dürfen, so empfindet es jedenfalls meine derzeitige Auffassung. Dabei ist der Wendepunkt des Lebens ausschlaggebend und übt sich in seiner komplexen Gestaltung aus diversen richtungsweisenden Pfeilern.

Eine derartige Weggabelung besteht aus mindestens drei Komponenten, sofern man als Individuum neben Vorwärts und rückwärts noch eine weitere Option einschlagen möchte. Während für eine Vielzahl an Menschen der Weg immer geradeaus führt, so habe ich in meinem Leben voller Willenskraft unzählige Optionen eingeschlagen und habe mich in einem Zickzack Muster wieder finden dürfen. Dabei musste ich die Erfahrung machen, dass sobald man kurz nach der Wende über sein Leben und seine derzeitige Situation spricht, man doch noch relativ oft belächelt wird. Dabei ist es unumgänglich, dass eine frisch eingeschlagene Wende nicht unmittelbar in trockenen Tüchern ist und viel mehr eine Zukunftsmelodie widerspiegelt. So einfach die Frage nach der Neigung einer Kurve. Je weitreichender die Abbiegung, umso unwahrscheinlicher ist es das Auto noch auf Spur zu bekommen. Die Spur ist die Norm und das Auto bin ich, nur das Lenkrad, das brauche ich nicht mehr. Ich lasse meine Gedanken den Weg steuern und verzichte erstmalig freiwillig auf äußere Fremdeinwirkung.

Die Gefahren hinter der Selbstständigkeit

Sich selbstständig zu machen ist gerade während Corona beachtlich in Mode gekommen. Gleichzeitig hat man sich nie zuvor in größere Gefahren begeben. Denn die Selbstständigkeit ist neben der profitablen Unabhängigkeit an ein unregelmäßiges Einkommen gefesselt, welches ein großes Risiko in sich verbirgt.

  • Eine Vielzahl an Konkurrenz
  • Selbstzweifel an dem eigenen Potenzial
  • Eigene Fehler in der Geldwirtschaft
  • Der ständige Vergleich kann einen auffressen
  • Falsche Bemessung des eigenen Stundenlohns
  • Kunden mit großem Einsparpotenzial
  • Fehlende Sicherheit und Mangel an Vorausplanung
  • Einstufung der Zielgruppe muss regelmäßig erfolgen
  • Mögliche Auftragseinbrüche
  • Schreibblockaden blockieren den Geldfluss

Doch auch das Angestelltenverhältnis ist, in der falschen Branche, zu einem Faktor der Ungewissheit und dem Bangen mutiert.

Warum macht man sich als Texter selbstständig?

Es gibt sehr viele und vor allem ausschlaggebende Gründe, weshalb ich dennoch für die Selbstständigkeit als Texter sprechen kann. Zunächst einmal stellen mittelständische Unternehmen in den seltensten Fällen Texter fest ein. Ganz im Gegenteil, die meisten sehen vermutlich nicht einmal einen Sinn hinter der Textgestaltung. Ihre Vorgehensweise ist es eine Marketingabteilung zu erschaffen, diese mit ein bis drei Festangestellten auszuschmücken, von denen ein allumfassendes Potenzial abverlangt wird. Texten, Design, E-Commerce, SEO, SEA, CMS Kenntnisse und vieles mehr. Man spricht sozusagen von der „eierlegenden Wollmilchsau“.

Doch selbst wenn man mich in einem Angestelltenverhältnis als Texterin einstellen würde, so würde ich dennoch dankend ablehnen müssen. Denn ich kann und will meine Kreativität nicht zeitlich in Räumlichkeiten eingrenzen. Wie soll ich meiner sprudelnden Quelle der Kreativität weis machen, dass sie bitte erst ab 8 Uhr in der Früh und nur bis 16 Uhr am Nachmittag aktiv sein soll und sich aber auch bitte in diesem zeitlichen Rahmen keinerlei Ausfälle erlauben darf?

Zu oft liege ich am Abend im Bett, befinde mich längst in Schlafposition und bin bereit Körper und Geist die Erholung zu gönnen, welche sie sich nach einem anstrengenden Tag verdient haben. Aber dann überkommt mich ein Gedanke und ich habe nur zwei Möglichkeiten. Ich halte ihn umgehend fest und baue ihn aus, oder ich lasse ihn ziehen, er weht davon und kommt nie wieder. Als wäre er vom Ozean verschluckt, wie eine Flaschenpost, die über zig Jahre im Meer darauf wartet, auf einen ebenbürtigen Finder zu stoßen. Doch man hat nur diesen einen Moment.

Die perfekte Umgebung beim Texten spielt eine bedeutende Rolle

Texten ist mehr als nur die bloße Kombination wahlloser Buchstaben, welche sich als Wörter und schlussendlich als ganze Sätze zusammenreimen. Texten ist Leidenschaft und wenn ich Texte verfasse, dann begebe ich mich förmlich in eine andere Atmosphäre. Mir fallen urplötzlich Umschreibungen ein, die ich mit der nächsten Idee bereits wieder in den Hintergrund verdränge, sofern ich sie nicht unmittelbar notiere. Und gleichzeitig kommt es auch durchaus mal vor, dass meine Quelle einfach nicht sprudeln will. Vielleicht, weil die Summe negativer Gefühle eine Art von Korken gebildet haben und mit ihrer Formatierung den Durchfluss erfolgreich verstopfen.

  • Die Kreativität kommt einem Texter oft in der Natur
  • Ideen lassen sich nicht auf die, durch einen Arbeitgeber festgelegte, Arbeitszeit beschränken
  • Texte benötigen Emotionen

Wer selbstständig ist, arbeitet selbst und ständig

„Wer selbstständig ist, arbeitet selbst und ständig“, vermutlich ist an dieser Aussage ein Funken Wahrheit dran. Wenn ich Geld generieren will, muss ich mich an die Arbeit machen. Es ist nicht ausreichend mich in mein Büro zu setzen und auf meinen Bildschirm zu starren. Dafür werden mich meine Kunden schlussendlich keinesfalls bezahlen. Und mir ist ebenfalls durchaus bewusst, dass ich oftmals für meine Kunden zeitlich flexibel sein muss.

Mein persönlicher Ansporn ist die Freiheit

Doch genau genommen ist die Trennung eines funktionierenden Wortes und die daraus neu gewonnene Definition denen gegolten, die die Selbstständigkeit falsch anwenden. Ob ich selbstständig bin oder angestellt, die Probleme nehme ich mit nach Hause. Denn das ist menschlich und zeichnet einen gewissenhaften Mitarbeiter aus. Mich bezahlt niemand dafür, wenn ich um 23:08 an meinem Laptop sitze und Gedanken manifestiere oder Reime kreiere. Aber wenn ich meiner Leidenschaft nachgehe, ist es dann wirklich Arbeit oder ist es die reine Erfüllung meiner selbst?

Feste Bürozeiten ade

Aber was mir viel mehr bewusst geworden ist, ist der folgende Aspekt. Meine Kunden tadeln mich nicht dafür, dass ich ihnen am späten Abend eine E-Mail zu einem gemeinsamen Projekt schicke. Solange ich zuverlässig bin und für ihren Erfolg qualitativ wertvoll arbeite, ist es irrelevant zu welcher Tageszeit ich bestmöglich arbeite. Als Freelance Texterin kann ich es mir erlauben, meine Arbeit um mein Familienleben herum zu gestalten und somit wesentlich mehr Personen zu beglücken, vergleichbar mit einem Angestelltenverhältnis. Und wenn ein mal ein Telefonat durch familiäre Einflüsse getrübt wird, so kann ich versichern, nicht alleine zu arbeiten. Ich habe in Block und Stift zwei fleißige Helfer gefunden, sodass nichts in Vergessenheit gerät. Meine Tochter ist mein Antrieb in die Selbstständigkeit. Für sie investiere ich Mengen an Zeit um künftig davon schöpfen zu können.

Karriere und Familie

Ich habe es immer für möglich gehalten Karriere und Familie unter einen Hut zu bekommen, aber um in einem Unternehmen erfolgreich zu werden, gilt es so einiges zu beachten. Die Mentalität ist oft niederschmetternd. Viele, die eine Karriereleiter hochklettern, übergehen ihre Kollegen und arbeiten kaltblütig hinterhältig. Ganz unbedacht dessen, dass das Potenzial einer Frau häufig noch belächelt und infrage gestellt wird. Es geht nicht mehr um die eigentliche Arbeit, die man leistet, sondern um den ständigen Wettbewerb.

Dabei weiß ich, dass ich als Texterin mich auch in einem ständigen Wettbewerb befinde, diesen aber ganz anders ausleben kann. Ich klettere nicht die Leiter hoch und schubse andere dafür herunter, weil ich mir selbst um mein Potenzial bewusst bin. Ich gebe gerne Ratschläge, wenn diese gefragt sind und nehme auch dankend welche an. Schlussendlich muss ich um meine Kunden nicht bangen. Sollten sie zu meiner Konkurrenz gehen, dann waren es schlichtweg keine treuen Kunden. Denn ein anderer Texter wird es nie schaffen, den Schreibstil seiner Konkurrenz erfolgreich zu kopieren.

Die besondere Art der Dienstleistung

Denn durch Metaphern, Wortspiele und Co. verleihe ich meinem Text seine ganz persönliche Note. Ähnlich wie ein Parfum, welches sich mit dem eigenen Geruch vermischt und eine ausgesprochen einzigartige Komponente entstehen lässt.

Und aus dem Grund entscheide ich mich heute bewusst dazu, die Ironie hinter der Aussage „Wow das ist ja eine klasse Idee“ absichtlich zu überhören. Ich halte ein Lächeln auf den Lippen, ein Strahlen in den Augen, meine Hände gefaltet wie zu einem Gebet und sage aufrichtig und voller Stolz: „Ja, das ist es!“

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